Schülergruppe befragt Minister Christian Meyer

Eine Umwelt-Projektgruppe der 12. Klasse der Christlichen Schule Nordheide (CSN) aus Buchholz untersucht seit Monaten den Zustand der niedersächsischen Flüsse und Küstengewässer. Gemeinsam mit Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts nahmen Sie eine Woche lang vor Helgoland Wasserproben und untersuchten sie auf Verunreinigungen und Besonderheiten. Ihr Ergebnis: Mikroplastik, giftige Schwermetalle und ein unaufhörlicher Anstieg des Meeresspiegels – Niedersachsens Nordsee ist bedroht.

Über diese Gefahr für Umwelt und Menschen sprachen sie am vergangenen Mittwoch in Hannover mit Umweltminister Christian Meyer (DIE GRÜNEN) in Hannover. Er gab gegenüber den Schülerinnen und Schülern zu, dass der ökologische Zustand des Meeres in Niedersachsen nicht gut sei: „Wir haben durch die Flüsse eine hohe Schadstofffracht, die in die Nordsee gelangt und zu Belastungen führt.“ Ein Problem, mit dem auch die Projektgruppe sich bereits intensiv theoretisch und praktisch beschäftigt hatte: Eine gemeinsame Sammelaktion mit dem Naturschutzbund (NABU) am Ufer der Elbe bei Jork hatte im Herbst erhebliche Mengen von Müll zum Ergebnis gehabt.

Auch die Folgen des Meeresspiegelanstiegs aufgrund des Klimawandels wurden im Gespräch mit Umweltminister Meyer thematisiert. Die Aussagen des Ministers waren dabei teilweise düster: „Aus Gründen des Küstenschutzes werden wir alle Deiche um zwei Meter an der gesamten Küstenlinie Niedersachsens erhöhen. Das sind Milliardenkosten.“

Zum Abschluss des Gesprächs bekundete der Umweltminister der neuen rot-grünen Landesregierung seinen Willen, den Turbo beim Natur- und Klimaschutz einzulegen: „Ich will die erneuerbaren Energien schneller ausbauen, weil ich schneller beim Klimaschutz und beim Naturschutz sein will.“  Er benannte gegenüber den Schülerinnen und Schülern auch ein konkretes Ziel: „Der Ausbau der Solarenergie ist wesentlich. Auf jede Schule soll zukünftig eine Solaranlage.“ Diese Forderung wird zumindest an der Schule der Projektgruppe bald erfüllt sein. Noch in diesem Jahr wird eine neue Turnhalle auf dem Gelände der CSN Nordheide entstehen, deren Dach mit Solarpanelen bedeckt sein wird und die den Strom für den gesamten Bedarf der Schule liefern werden. (I.Thöne)